Ausbildung/Lektionen


Konfrontation
Am Anfang steht nicht immer die Harmonie. Mit einem rohen, unverdorbenen Pferd läßt sich relativ schnell eine gemeinsame Basis herstellen, wenn wir seine Sprache sprechen. Mit einem, in welcher Hinsicht auch immer, verdorbenen Pferd, wird das schwieriger. Es ist auf Konfrontation aus, nicht um uns zu ärgern, sondern um sich zu schützen. Es wurde zu oft mißverstanden und wir müssen ihm erst zeigen, daß andere Wege möglich sind. Das braucht Zeit, viel Geduld und Konsequenz. Und unseren Willen, an uns selbst zu arbeiten, dazuzulernen.
Kommunikation
Kein Mensch fragt ein Pferd, ob es bei ihm sein möchte. Kein Mensch kann also erwarten, daß ein Pferd versteht, was wir eigentlich von ihm erwarten wenn wir es erwerben oder züchten. Indem wir es tun, übernehmen wir eine Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Unser Job ist es, dafür zu sorgen, daß es möglichst artgerecht gehalten und behandelt wird.
Wenn wir etwas von einem Pferd wollen, müssen wir lernen, uns in seiner Sprache auszudrücken. Monty Roberts nennt diese Sprache "Equus". Es ist eine Körpersprache, wie Pferde sich untereinander in erster Linie verständigen. Sie basiert darauf, daß wir, als Mensch, die Leitstutenposition einnehmen und so eine soziale Struktur schaffen, die der einer kleinen Pferdeherde entspricht. Mit dem Join Up, zu deutsch etwa- sich anschließen-, schaffen wir die Basis für eine harmonische Beziehung zwischen dem Pferd und uns, in der jeder seinen Platz kennt und die es uns ermöglicht, ein Pferd zu den wunderbarsten Dingen zu motivieren. Gewaltlos, in harmonischem Miteinander.
Kooperation
Das ist das Ziel. Ein Pferd, das versucht, unsere Wünsche zu verstehen und umzusetzen. Nicht um sich sklavisch unterzuordnen oder aus Angst, nein. Weil es sich verstanden fühlt und bestätigt, weil es lernen konnte, daß Kooperation angenehmer ist als Konfrontation, weil es bei allem was es tut,
Pferd bleiben durfte und nicht vermenschlicht wurde.
Das heißt nicht, Reibereien oder Auseinandersetzungen sind ausgeschlossen, jedes Pferd wird ab und zu testen, ob uns die Leitstutenposition noch zusteht. Doch es liegt an uns, sie zu behaupten, das Vertrauen jeden Tag neu zu rechtfertigen, denn wir wissen: Pferde machen nichts falsch, sie folgen nur ihrem Instinkt. Vor diesem Hintergrund habe ich das KKK- Prinzip entwickelt in der Hoffnung, den Pferden pferdegerecht zu begegnen und uns Menschen mehr Harmonie im Umgang mit diesen wundervollen Tieren zu ermöglichen.